Wo Wir Stehen
Morgen Zeit hat seinen Ursprung in der Idee von jugendlicher Unschuld und der Unvernunft des Tatendranges, des überstürzten Handels im Affekt mit wohlwollenden Absichten und mit naivem Stolz.
„Hast du morgen Zeit?“, hörte ich oft am anderen Ende der Telefonleitung, wenn ich als Teenager gefragt wurde, wie meine Pläne für den nächsten Tag ausschauen. Die Antwort an meine Freunde war meistens: „Nichts“. Dies ist der dialektische Ausgangspunk für die individuelle Entwicklung meiner Identität, das Entdecken und Fallenlassen, das langsame Vergehen an der Welt und die daraus notgedrungene Beschäftigung mit westlicher Literatur, Kunst und Philosophie. Das erlangte Wissen formte sich zu Gedanken und Schlussfolgerungen. Diese schmiedeten unbewusst meinen Charakter, bestimmten meine Weltanschauung, beeinträchtigten meine Ängste und Selbstzweifel, definierten, was ich als Glück oder Verhängnis empfand. Aus dieser Erkenntnis heraus führe ich meine Modekonzepte aus.
Die folgenden Grundsätze werden im Laufe der Zeit durch weitere ergänzt:
- Ich entwerfe nur Kleidungsstücke, die ich persönlich tragen würde – sei es im Alltag oder auf der Arbeit. Daher biete ich keine Sandalen und Shorts an. Dadurch stelle ich sicher, dass die Gestaltung von Bekleidung kongruent ist mit meinem persönlichen Geschmack, unabhängig von externen, kommerziellen Anforderungen.
- Ich verwende nur hochwertige, organische Textilien für die Herstellung von Bekleidung, darunter Baumwolle, Leinen, Kaschmir, Seide und Leder. Die Verwendung synthetischer Textilien wird auf ein akzeptables Minimum reduziert.